Image Image Image Image Image
Scroll to Top

To Top

Media

On 18, Jun 2013 | No Comments | In | By crosspoint

UnfAir-Berlin — Protestaktion gegen Charterabschiebungen im Flughafen Tegel

Am 16.05.2013 versammelten sich etwa 20 AktivistInnen im Flughafen Tegel und verwandelten kurzfristig das Terminal C, welches ausschließlich von Air Berlin genutzt wird, in eine Protestzone gegen Abschiebungen. Mit Transparenten, Aufklebern, Flyern, Kotztüten sowie kurzen Redebeiträgen über eine Lautsprecheranlage wurde gut sicht- und nicht überhörbar auf die zentrale Rolle von Air Berlin als Charterabschiebe-Airline Nr. 1 aufmerksam gemacht. Auf einer großen Weltkarte, auf der Air Berlin alle ihre Flugziele präsentiert, wurden ihre Abschiebeflugrouten eingezeichnet und der sofortige Stopp der Charterabschiebungen von UnfAir-Berlin gefordert.

„Deportations are a crime — Abschiebungen sind ein Verbrechen“, das hatten selbstorganisierte Flüchtlinge auf einem Tribunal in den vergangenen Tagen in Berlin (siehe http://www.refugeetribunal.org/ ) immer wieder als zentrale Anklage gegen die Bundesrepublik Deutschland formuliert.

Air Berlin kollaboriert und profitiert in besonderer Weise vom boomenden Geschäft mit den polizeibegleiteten Sammelabschiebungen, 2012 hatte diese Airline monatlich Flugzeuge bereitgestellt, um von Düsseldorf und Stuttgart aus Abschiebungen vor allem Richtung Serbien und Kosovo zu ermöglichen. Vor allem Roma-Familien werden mit diesen von der Grenzschutzagentur Frontex finanzierten Charterabschiebungen außer Landes geschafft.

Am 18. Juni hat es erneut eine Sammelabschiebung vom Düsseldorfer Flughafen aus geben — bereits die dritte in diesem Jahr. Bei einem Großteil der Betroffenen handelt es sich erneut um Roma, die vor systematischer Diskriminierung und Ausgrenzung aus dem ehemaligen Jugoslawien geflohen sind und zum Teil schon seit vielen Jahren hier in Deutschland leben. Wie eine Delegation aktuell dokumentierte, müssen die Abgeschobenen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Serbien um ihr Überleben kämpfen. „Kinder müssen in selbstgebauten Sperrmüllbaracken leben, viele Familien wissen nicht, was sie am nächsten Tag essen sollen. Die hygienische Situation ist vielerorts eine Katastrophe. Zum Teil bestand noch nicht einmal eine Versorgung mit Wasser, ganz abgesehen von einem Zugang zu Gesundheitssystem oder Sozialleistungen“ (aus dem Bericht des Roma-Centers Göttingen vom 14. Juni 2013).

Wir fordern Air Berlin auf, das schmutzige Geschäft mit den Charterabschiebungen sofort zu beenden. Abschiebungen sind ein rassistisches Unrecht!
kein mensch ist illegal!